Juli
09
2017
G20 und der Außenhandel
Der Gipfel der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) ist soeben zu Ende gegangen, das Freihandelsabkommen zwischen EU und Japan wird als praktisch vollzogen vorgestellt und soll bis Ende des Jahres endverhandelt sein, Frau Merkel möchte damit auch das auf Eis gelegte TTIP–Abkommen mit den USA wiederbeleben, der aufkommende Protektionismus wird von fast allen wichtigen Ländern abgelehnt – also sollte einem freien internationalen Handel nichts Entscheidendes entgegenstehen. Der Erfolg der deutschen Wirtschaft ist aber selbstverständlich abhängig von der konjunkturellen Entwicklung in unseren Auslandsmärkten, auch außerhalb der EU; in diese Drittländer gingen voriges Jahr 41,4 % unserer Ausfuhren, also mehr als in den Euro-Raum mit 36,6 %.
....
Die Aufträge für Industriegüter erreichten im Mai 2017 ein Plus von 22 % gegenüber dem Stand von vor sieben Jahren. Das Loch im vorigen Jahr ist damit ausgebügelt. Obwohl das Geschäftsklima in Deutschland ausgezeichnet ist (der IFO-Index auf dem höchsten Stand seit 1990) hinken die realen Ausfuhrzahlen hinterher – Fahrzeug- und Maschinenbau halten sich ordentlich, Elektro-, Chemie- und Pharmaindustrie schwächer. Die größeren Zuwächse der Auslandsaufträge stammen aus dem Nicht-Euro-Raum. Interessant ist auf jeden Fall, dass Deutschland 2016 nach wie vor drittgrößter Maschinenproduzent nach China und USA war.