Juli
28
2017
Afrika – Wirtschaftliche Perspektiven
Afrika steht in diesen Wochen vermehrt im politischen Rampenlicht aufgrund der Afrika-Konferenz in Berlin und jetzt durch den G20-Gipfel in Hamburg. Der Kontinent mit 54 Staaten, 10x so groß wie Europa und mit einer doppelt so großen Bevölkerung von jetzt knapp 1,3 Mrd., ist eine der letzten Regionen mit großem wirtschaftlichem Wachstumspotential; dieses Jahr rechnet man mit durchschnittlich 3,4 % Wachstum, wobei es zwischen den einzelnen Ländern Unterschiede gibt.
Die Bundesregierung will dieser Entwicklung Rechnung tragen und ...
... die klassische Entwicklungshilfe durch Förderung von Privatinvestitionen ersetzen und mit dem Vorhaben „Compact with Africa“ auf Staaten einwirken, um effektivere staatliche Strukturen mit größerer Rechtssicherheit zu schaffen. Von den jetzigen 58 Mrd. Direktinvestition entfallen 24% auf China, nur weniger als 2 % auf Deutschland (davon 60 % in Südafrika). Geschätzte 10.000 chinesische Unternehmen, davon 90 % Privatfirmen, sind mit starker politscher Unterstützung aus Peking dagegen auf dem Kontinent tätig. Dabei existieren Marktchancen für den Energiesektor, denn über die Hälfte der Afrikaner hat keinen Zugang zu Strom. Auch das Gesundheitswesen, die Infrastruktur, die Landwirtschaft und Umwelttechnik bieten Chancen.
Das nicht ausgeschöpfte Potential schlägt sich auch im Außenhandel nieder: Deutschland exportierte 2016 nach Gesamt-Afrika weniger als nach Schweden, nämlich 24,5 Mrd., was 2 % der deutschen Ausfuhr entspricht, und davon gingen allein 36 % nach Südafrika. Deutsche Exportgüter waren hauptsächlich Fahrzeuge und –Teile (25 %), Maschinen (20 %) und chemische Produkte (9 %).